Von Mühlhausen für Aiglsbach: Ideen gesucht - Erosionsschutz und Wasserrückhaltung in der Praxis
Praktische und funktionierende Anschauungsbeispiele und eine intensive Diskussionen bei der Suche nach den besten Lösungen - das war das Ziel der boden:ständig-Exkursion von Aiglsbacher Ortsvertretern nach Mühlhausen bei Neustadt. Landwirte, Flächeneigentümer, Gemeinderäte und Vorstände des Flurneuordnungsverfahrens in der Gemeinde Aiglsbach besuchten vor kurzem bereits erfolgreich umgesetzt Erosionsschutz- und Wasserrückhaltemaßnahmen in Mühlhausen. In Aiglsbach hat eine Dorferneuerung mit boden:ständig-Flurneuordnung gerade erst begonnen, in Mühlhausen läuft ein derartiges Verfahren schon seit mehreren Jahren. "Gemeinsam mit Landwirten und Praktikern konnten Lösungen entwickelt werden, die für boden:ständig im Landkreis Kelheim und darüber hinaus Pioniercharakter haben“, so Felix Schmitt, boden:ständig- Projetbetreuer des Landschaftspflegeverbandes Kelheim VöF. Das Mühlhauser Beispiel hat gezeigt, wie beispielsweise ein normal genutzter Acker oder Hopfengarten als Rückhaltefläche funktionieren kann. Schutzmaßnahmen und landwirtschaftliche Nutzung schließen sich also nicht aus. „ Mein Ansatz war dabei immer, möglichst wenig landwirtschaftliche Fläche zu verbrauchen und trotzdem Nahrungsmittel zu produzieren“, so Konrad Dichtl, von Anfang an wichtiger Motor von boden:ständig in Mühlhausen und Eigentümer eines Hopfengartens, der im Ernstfall geflutet wird. Die Exkursionsteilnehmer aus der Gemeinde Aiglsbach konnten sich vor Ort davon überzeugen, wie ein drei Meter hoher Damm unauffällig in die Landschaft eingepasst werden kann. „Aber auch bei uns muss noch Einiges gelöst werden“, blickt Konrad Dichtl in die Zukunft. „Der Klimawandel wird die Häufigkeit von extremen Trockenzeiten in Kombination mit Starkregenfällen erhöhen. Darauf muss sich die Bevölkerung einstellen und entsprechende Vorkehrungen treffen“, so Klaus Amann, Geschäftsfüher beim Landschaftspflegeverband Kelheim. Bei boden:ständig-Projekten werden in der Regel Maßnahmen der Flächenbewirtschaftung mit baulichen Maßnahmen ineinander verschachtelt, um mit möglichst geringem Mitteleinsatz und Bodenverbrauch Wasserflüsse gezielt zu bremsen oder umzulenken.
Die Aiglsbacher, selbst Pioniere im ackerbaulichen Erosionsschutz zum Beispiel durch die fast flächendeckende Begrünung von Hopfengärten, stehen bei ihren boden:ständig-Baumaßnahmen noch am Anfang. Die Tagesexkursion der Aiglsbacher schloss in der eigenen Gemeinde mit einer intensiven Besichtigungs- und Diskussionsrunde über ihre wichtigsten und bereits in Vorplanung befindlichen Maßnahmenstandorte ab. Als sich das Wetter zunehmend verschlechterte, lotste der Aiglsbacher Bürgermeister Leonhard Berger die Gruppe in das Gasthaus Bachmeier in Pöbenhausen. „Es gibt schlimmeres als im Wirtshaus eingeschneit zu werden“, meinte ein Teilnehmer angesichts des Schneesturms, der sich vor den Fenstern der Wirtsstube entlud. Drinnen war die Stimmung alles andere als frostig, vielmehr gab es eine angeregte, konstruktive Fachdiskussion über Maßnahmen, ihre Ausgestaltung, Alternativen, Zeitpläne und Prioritätensetzungen. „Es war für uns äußerst hilfreich zu sehen, wie Wasserrückhaltemaßnahmen in der Praxis aussehen. Die Mühlhausener und der Fachplaner Felix Schmitt vom VöF haben uns sehr wichtige Anregungen für den Erosionsschutz gegeben“, fasste Bürgermeister Leonhard Berger den Exkursionstag zusammen.
Boden:ständig - eine Initiative der Bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung
In einem boden:ständig-Projekt engagieren sich Menschen, die vor Ort selber konkret an der Lösung eines Problems arbeiten wie z.B. lokale Überschwemmungen nach Starkregen, Erosion, Nährstoffeinträge in Seen oder Wassermangel durch extreme Trockenperioden.
Das Motto von boden:ständig: Das Machbare jetzt tun! Landwirte bewirtschaften ihre Fläche so, dass sie Wasser besser speichern können und der Boden dort bleibt, wo er hingehört. Gemeinden und Landwirte engagieren sich gemeinsam, um den Wasserabfluss in der Flur zu bremsen und Wasser in Rückhaltungen zu speichern.
Koordinator im Landkreis Kelheim: Landschaftspflegeverband Kelheim VöF im Auftrag des Amtes für Ländliche Entwicklung Niederbayern
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Düstere Wolken am Horizont – das Szenario von boden:ständig und die Aiglsbacher Exkursionsteilnehmer mit ihren Gesprächspartner aus Mühlhausen
Bild: Felix Schmitt
Bild zur Meldung: Von Mühlhausen für Aiglsbach: Ideen gesucht - Erosionsschutz und Wasserrückhaltung in der Praxis
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